Mittwoch, Februar 27, 2008

Entzugserscheinungen

Tja, jetzt ist es so weit - die SZ ist tatsächlich schon seit Stunden nicht erreichbar und ich versuche es wieder und wieder. Es macht mich ganz kribbelig, dass ich nicht schauen kann, was los ist - dabei sagt mir der Verstand, dass nix los sein kann, wenn die Seite nicht erreichbar ist.

Nein, ich laufe noch nicht wirr vor mich her murmelnd durch meine Bude - ich sehe noch keine Trolle unter dem Türspalt hervorkriechen, auch hält sich das Zittern meiner Hände noch so weit in Grenzen, dass ich hier noch tippen kann.

Meine Mitbewohner habe ich noch nicht beschimpft, und auch noch nicht bei tausend virtuell Bekannten angerufen, ich werde mein Premium deshalb nicht kündigen, ich werde mich auch nicht krank melden um mitzubekommen wann genau die Seite heute wieder online geht....

... und wenn es gar nicht heute ist?

Nicht auszudenken!

Ein bißchen gibt mir das schon zu denken.

Dienstag, Februar 05, 2008

Heimsuchung

Du geisterst durch meine Träume
nach über 20 Jahren
und verfolgst meinen Tag
beengst meine Lebensräume

Du besuchst meinen Schlaf uneingeladen
nach zwei Jahren Funkstille
nimmst mir die Luft
weckst alte Gefühle – schuldbeladen

Du schickst mir die Schrecken
der Kindheit in meinen Traum
und fesselst mich wieder
mit Verboten in allen Ecken

Du bleibst wenn der Traum mich verlässt
in meiner Gegenwart
wie zäher schwarzer Nebel
und meinen Geist nagelst du fest

Du hast hier nichts mehr zu suchen
das weißt du genau
unter einer Bedingung nur
öffne ich die Tür, kannst du mich besuchen

Also verpiss dich aus meinem Traum
ruf an wenn du was willst
und stell dich der Wahrheit
denn mich kennst du immer noch kaum

Mit deinen Dogmen bleib mir gestohlen
von deiner Enge wird mir schlecht
dein Leben macht mich traurig
könnt ich, hätte ich dir "Spaß haben" befohlen

Hör auf demonstrativ an mir zu leiden
mit bitt’rer Mine Verlust zu beklagen
Hast du Zuspruch von and'ren
die sich an deinem Elend weiden?

Glaub mir es ist gut, dass du nichts weißt
es würde dir das Herz zerreissen
hinter deinen Gedankenkerkermauern
die du and’ren als das Paradies verheißt

Es gibt bei mir für dich nichts mehr zu versäumen
die Wege trennten sich vor Jahren schon
die Worte entstammen kaum derselben Sprache
Verpiss dich einfach nur aus meinen Träumen.

©dare_or_not 02/2008