Dienstag, August 18, 2009

Bootcamp - ein erstes Resumee

Es ist ja nun schon eine ganze Weile her, dass ich der Gruppe beigetreten bin - und vor zwei Wochen fand das erste Treffen statt.

Thema war Bootcamp.
Schlussendlich waren wir dann "nur" sieben Leute - drei Aktive, drei Passive und eine neutrale Beobachterin und fleißige Fotografin.

Eigentlich wollte ich schon vor ein paar Tagen schreiben, als ich noch voll der Erinnerungen war und mein Endrophinspiegel sich noch irgendwo am oberen Anschlag befand - aber es fehlten mir die Worte zur prägnanten Beschreibung.

Militärisches, das damit verbundene definierte Machtgefälle, das Klare, Ungeschminkte, Simple fasziniert mich schon von Kindesbeinen an. Mir stand der Sinn noch nie nach romantischem Kerzenlicht bei dem ich in Anmut niedersinke ...

Die Mischung mit SM-Anteilen, die für mich ins rein Militärische nicht passt konnte ich gut integrieren - es muss sich ja nicht um reguläres Militär handeln, irgendetwas paramilitärisches tut es auch und da ist alles denkbar.

Mein Ziel war nicht die Opposition, sondern das Akzeptieren des Unten - und es hat gut geklappt. Ich habe eine Menge körperlicher Erfahrungen gemacht und war zwischenzeitlich mit meinen Kräften ziemlich am Ende. Ein sehr interessante Erfahrung. Überrascht hat mich, dass ich es problemlos schaffte mich in den Dreck zu werfen, barfuß durch einen (kalten) Bach zu stiefeln und zu kriechen und manches mehr. Ich bin sonst ein absolutes Weichei und konnte mich nie dazu durchringen für einen Volleyball mich auf dem Feld langzulegen.
Ich habe einen für mich selbst erstaunlichen Ehrgeiz entwickelt alles richtig zu machen und mich in meiner Rolle verloren, die Rolle agieren lassen, wie es für die Rolle richtig war und mir dabei selbst staunend zugeschaut.

Nach den 24 Stunden war ich regelrecht high und musst erst einmal Freunden erzählen und ganz viel nachdenken und nachspüren. Es war ein sehr intensives Erlebnis - das erstaunlich gut funktionierte obwohl wir noch nie miteinander gespielt hatten und obwohl sowohl von der passiven wie von der aktiven Seite völlig unterschiedliche Charaktere mit unterschiedlichen Vorstellungen und Vorlieben vor Ort waren.