Donnerstag, Dezember 27, 2007

VIER und FÜNF

Fortsetzung von EINS bis DREI

VIER

Am Dienstagabend hatte er sich Zeit gelassen mit dem Heimkommen. Wenn Alexander sagte es würde spät werden, dann hieß das zumindest, dass er vor Mitternacht nicht heimkommen würde. Er hatte sich gemütlich auf die Couch gesetzt und noch einen Action-Film angeschaut, der ihn aber auch nicht so recht ablenkte. Schließlich beschloss er nach oben zu gehen und dort zu schlafen. Die Anwesenheit des Anhängers hatte ihn den Tag über immer mal wieder begleitet. Er hatte gehofft Alexander bei der Arbeit zu begegnen und war deshalb mehr als nötig durchs Haus gelaufen. Aber Alexander ließ sich nicht blicken und ihm fiel kein halbwegs plausibler Grund ein in seinem Büro aufzutauchen. Jetzt im Bett, umgeben vom Duft des Geliebten erlaubte er sich vom kommenden Wochenende zu träumen. Darüber schlief er überraschend schnell ein.

Am nächsten Morgen war der Platz neben ihm leer gewesen und unberührt. Alexander würde sich seine Gesundheit irgendwann noch komplett ruinieren. Ein unterschwelliger Ärger machte sich in ihm breit, als er sich für die Arbeit fertig machte. In seinem Büro blinkte ihn der Anrufbeantworter fordernd an und verbesserte seine Laune nicht im Mindesten. Zwischen verschiedenen Bitten um Rückruf und genervten Anfragen wegen ausstehender Projekte war eine knappe Mitteilung von Alexander, er sei verhindert und erst Freitag wieder im Hause und müsse die geplante Besprechung deshalb auf Montag verschieben. Marcus starrte den Anrufbeantworter an und sein unterschwelliger Ärger kochte kurz hoch, bevor er einem befreienden Lächeln Platz machte. Alexander hatte es wieder mal geschafft ihn zu überraschen. Natürlich hatte er schon gestern gewusst, dass er auf Dienstreise sein würde – und dann spät abends noch angerufen um auf den Anrufbeantworter zu sprechen. Auch eine Art von Liebeserklärung.

Seine Glieder wurden steif und immer häufiger versuchte er eine andere – vielleicht bequemere Lage zu finden. Die wärmende Decke lag knapp außerhalb seiner Reichweite und so fröstelte er leicht, obwohl es im Raum warm war. Einen Moment lang war er versucht heftig an den Fesseln zu reißen, nahm dann aber davon Abstand. Es würde seine Wut zwar dämpfen, aber er wollte Alexander nicht die Genugtuung gönnen. Als er das nächste Mal aufwachte stand Alexander mit einer Tasse Kaffee in der Hand in der Tür und schaute ihn an. „Guten Morgen mein Schatz!“

FÜNF

Marcus blinzelte ein wenig – die schräg durchs Fenster fallende Wintersonne blendete ihn. Alexander trug seinen Seidenkimono in diesem unglaublichen Rot, das in den einfallenden Sonnenstrahlen in tausend Farbschattierungen schillerte. Tief in seinem Innern suchte er nach seiner Wut der letzten Nacht, konnte sie aber nicht finden. Das war der Mann den er liebte, der da jetzt mit einem Lächeln in der Tür stand ihn abwartend ansah. „Guten Morgen“ antwortet er mit einer etwas belegten Stimme. Er fühlte sich nackt und als er seine Lage ein wenig änderte fühlte er zum ersten Mal bewusst die Folgen der Schläge vom vorherigen Abend. Die Haut spannte an einigen Stellen und an anderen konnte er die blauen Flecken, die sich in den nächsten Tagen erst zeigen würden, schon spüren.

Alexander kam die paar Schritte zum Bett herüber und setzte sich neben ihn. Seine Hand strich ihm über den Rücken und seine Finger folgten dem einen oder andern sichtbaren Striemen. Dann fuhr er durch Marcuss Haar und gab ihm einen kleinen Klaps auf den Hinterkopf. „Na, gut geschlafen?“

Marcus schämte sich und die Scham verschloss ihm wie so oft den Mund. Am liebsten hätte er seinen Kopf an Alexanders Brust vergraben und sich trösten lassen. Alexander zog die Decke heran und legte sie über ihn, während er ihm ins Ohr flüsterte: „Meinst du, du kannst dich heute noch zu einer Antwort durchringen?“ Marcuss Haut sog die Wärme der Decke auf und entspannte sich, während er selbst sich noch ausgelieferter und hilfloser fühlt. Er schüttelte kurz und schnell den Kopf. „Nein?“ Alexanders Stimme bekam einen amüsierten Tonfall. „Naja, dann geh ich erst unter die Dusche“. „Doch.“ brachte Marcus über die Lippen, „doch ich kann antworten. Ich meinte - ich hab nicht gut geschlafen.“ „Ach so! – Da sind wir schon zwei! – Schade eigentlich, oder?“

Marcuss Innerstes suchte nach der Lücke aus der Hilflosigkeit, der Scham und dem Ausgeliefertsein, während es sich gleichzeitig darin suhlte, wohlig schaudernd darin schwelgte. Die Ambivalenz dieser widerstreitenden Empfindungen hatte er nie so ganz verstanden und in den kurzen Momenten in denen er seinem Verstand erlaubte dies zu analysieren, war er jedes Mal schon an der Frage gescheitert, warum er es überhaupt zuließ in eine solche Lage zu geraten, da er sonst in seinem Leben jegliche Art von Hilflosigkeit, Sprachlosigkeit und Unsicherheit zu vermeiden suchte. Sein Mundwerk ließ ihn sonst nie im Stich und hatte ihm schon ein paar Mal eine Menge Ärger eingebracht – und jetzt bekam er den Mund nicht auf, während sich seine Blase fast schmerzlich bemerkbar machte und auf Erleichterung drängte.

Alexander fasste ihm in die Haare und zog den Kopf zurück. Die Linien auf seinem Gesicht waren weich, die Augen dunkel und schwarz. Die Stille im Raum war von anderer Qualität als nachts, während Alexanders Blick Marcuss mit Festigkeit aber auch mit Sehnsucht festhielt. Marcus kämpfte mit seinem Verlangen den Blick zu senken, sich zu entziehen zurück in den Trotz und den Widerstand. Es wäre einer Kapitulation vor sich selbst gleichgekommen, dem Eingeständnis des eigenen Unvermögens die Situation auszuhalten. „Ich liebe dich!“, der banalste aller Sätze, kam über seine Lippen, nicht zögernd, aber leise und heiser krächzend. „Ich weiß,“ sagte Alexander, lächelte und gab ihm einen Kuss. „Und jetzt warte ich auf die Frage des Morgens.“ Alexanders Augen zogen sich ein wenig belustigt zusammen, während Marcuss nach dem Zusammenhang suchte und ihn nicht fand. Alexanders Hand, die unter die Decke fuhr und seinen Schwanz hart umfasste half ihm auf die Sprünge, während er zusammenfuhr. „Darf ich bitte auf die Toilette gehen?“ fragte er und fühlte Röte in seinem Gesicht aufsteigen. Alexander löste die Schlösser, die die Manschetten mit den Bettpfosten verbanden und murmelte „Außer ´ner Morgenlatte nix gewesen, ´nen Prachtarsch hast du trotzdem“, und ließ seine Hand einmal auf Marcuss Hintern klatschen.

Marcus Versuch halbwegs geschmeidig aus dem Bett zu steigen scheiterte an seinen steifen Gliedern und so humpelte er wenig elegant aus dem Schlafzimmer, besann sich kurz an der Tür und drehte sich noch einmal um. „Danke!“ Sein Versuch dabei dankbar zu klingen gelang nur ansatzweise.

(c) dare_or_not 2007

EINS bis DREI

Auf meinem PC sammeln sich bisweilen angefangene Geschichten, die vor sich hin dümpeln und nicht vorwärts kommen. Diese hier ist eine davon - namenlos - nur mit Zahlen über den Abschnitten.



EINS

Seine Hand griff wohl zum hundersten Mal an diesem nicht enden wollenden Freitagvormittag zu dem kleinen unscheinbaren Anhänger an seinem Hals. Viktor deutete sein unwillkürliches Lächeln wohl als Aufforderung weiterzuerzählen und um den ganzen die Krone aufzusetzen, zog er jetzt ein paar Fotos aus seinem Geldbeutel, die triumphierend viel zu dicht vor Marcuss Augen hielt, so dass dieser lediglich ein paar verschwommene Umsrisse wahrnehmen konnte. Es würde sich wohl um seine Freundin handeln, die er in hektischer Eile zu heiraten gedachte, damit sie beide endlich aus der elterlichen Enge ausziehen konnten.

Seine Finger ertasteten die kleine Rune, die auf der Vorderseite eingraviert war. Am Dienstag hatte er die Kette mitsamt Anhänger auf seinem Frühstücksteller vorgefunden. Wie jedes Mal hatte er sie ein paar Minuten in den Händen gehalten, die Kette um seine Finger gewickelt, den Anhänger ausgiebig betrachtet und war über sein Zögern selbst erstaunt.

Alexander war schon in seinem Arbeitszimmer verschwunden um noch irgendwelche staubigen Akten zusammenzupacken über denen er die letzten Wochen nächtelang gebrütet hatte. Diese Kette zu tragen war ein Versprechen, ein einseitiges, eines das er gerne gab und das ihn doch jedes Mal in Zweifel stürzte, Zweifel die er mit einem Schluck Kaffee herunterspülte bevor er mit einem Seufzer den Verschluss in seinem Nacken schloss und den Moment genoss den das Metall kalt auf seiner Haut brannte, bevor es seine Körpertemperatur annahm und zu einem Teil von ihm wurde.

Alexander kam, sein Hemd zuknöpfend noch mal in die Küche um den letzten Bissen des Brotes in den Mund zu schieben. Mit einem mehr zu erahnenden denn zu sehenden Lächeln quittierte er Marcus` Entscheidung, gab ihm einen Kuss auf die Stirn und sagte: Warte nicht auf mich heute Abend, es wird spät werden.

ZWEI

Er hasste sie, diese Armmanschetten, von Anfang an und immer noch und immer wieder. Alexander tat nichts, um es ihm leichter zu machen. Während er routiniert die Schnallen schloss blieb sein Gesicht unbewegt, genauso wie sein Stimme, die ihn anwies sich wieder hinzulegen. Er ließ sich zurückfallen, streckte die Arme und Beine aus, unwillig, aber nicht unwillig genug, dass es als Ungehorsam hätte gelten können – unbeteiligt eher, mit einem kleinen Widerstand, den er nicht unterdrücken konnte. Alexander war schnell – keine verhedderten Seile, keine Scherze darüber, dass es aber so aussehe als würde es halten, keine zärtliche Berührung, kein Klaps auf den Po, gar nichts. Im Raum war es unglaublich still.

„Du zappelst mir zu sehr durchs Bild“ war sein lapidarer Kommentar gewesen. Klar zappelte er durchs Bild. Seit Tagen Vorfreude auf ein Spielwochenende. Er hatte eingekauft, war quer durch die ganze Stadt gefahren, Schlange gestanden, hatte den ganzen Nachmittag mit Vorbereitungen zugebracht, gekocht, Tisch gedeckt, zwischendurch unter die Dusche gesprungen, vorm Kleiderschrank gestanden, Bett frisch bezogen, während seine Lieblings-CDs die Wände zum wackeln brachten. Er war zu Tode erschrocken, als sich plötzlich Zähne in seinen Nacken gruben, während er den Salat putzte. Er hatte Alexander nicht kommen hören. Dieser stand jetzt hinter ihm und feixte – und brüllte ihm ins Ohr: „Du machst dir deine Deprivation selber – brav, brav.“ Nahm sich ein Salatblatt aus dem Sieb und verschwand wieder aus der Küche.

Frank und Karin standen pünktlich vor der Tür. Alexander hatte sie empfangen und ins Wohnzimmer geleitet, während Marcus noch pfeifend in der Küche die letzten Vorbereitungen traf.

Das Ragout war von eigenartigem Geschmack, mit der Schärfe von Ingwer und der Bitterkeit von Grapefruit, er war gespannt auf Alexanders Gesicht. Die Grapefruit war ein glücklicher Zufallsfund gewesen und er hatte sie wie ein Heiligtum nach Hause getragen. Statt kreischender Metal-gitarren untermalte jetzt entspannter Jazz die Tafel und unterstrich die entspannte Runde.

Frank hatte ein Dauergrinsen auf dem Gesicht – wahrscheinlich hatten er und Karin über Monate keine Gelegenheit gefunden sich zu treffen. Karin war für ihre Verhältnisse fast übermütig gut gelaunt und wagte die eine oder andere spitze Bemerkung in Richtung Frank, der dies mit einem hintergründigen Lächeln quittierte.

Über Alexanders Gesicht war erfreutes Erstaunen gehuscht, als er das Ragout probierte, das seine wenigen funktionierenden Geschmacknerven ansprach. Frank, Karin und Marcus aßen es mit heldenhafter Tapferkeit und fast ohne merkliches Stocken.

Marcus genoss die Vorfreude, wunderte sich, dass sein Halsband ihm gar nicht peinlich war, nicht mal vor Frank. Er huschte zwischen Küche und Esszimmer hin und her – gelegentlich ging ihm Karin zur Hand und bei den letzten Vorbereitungen zum Dessert alberten sie in der Küche herum wie ausgelassen Kinder, während Alexander und Frank sich offensichtlich auf ihre Art einstimmten auf den weiteren Fortgang des Wochenendes, wie sich an ihren leicht amüsierten Gesichtern ablesen ließ.

Schließlich hoben sie die Tafel im allgemeiner Übereinstimmung fast hektisch auf. Frank und Karin verschwanden nach unten in Marcuss Wohnung und er und Alexander waren endlich allein.

DREI

Es war kühl, dunkel und einsam. Er war wütend. Mit Händen und Füßen am Bettpfosten fixiert lag er nun schon unbestimmte Zeit hier. Ein paar mal war er eingenickt um jedes Mal wütender zu werden, wenn er wieder aufwachte. Die Tür zum Flur stand auf, auch die zum Wohnzimmer, wie er am Ticken der dortigen Uhr hören konnte. Alexander war nicht fort – nein – aber es fühlte sich so an.

Alexander schlug zu, hart und präzise, wortlos. Marcus gab den Versuch an den Fesseln zu ziehen auf. Er selbst hatte die Haken montiert, sie würden halten. Vielleicht machte dies den letzten Tropfen Bitterkeit aus. Er zog sich in sich zurück, weg vom Schmerz, weg von Alexander. Er wollte so nicht spielen – und er würde, verdammt noch mal, so nicht spielen. So nicht! Der Schmerz gestattet ihm den Rückzug nicht lange und als er nicht mehr schweigen konnte transportieren seine Schreie die Wut und den Zorn, den Widerstand. Nein, so nicht!

Schließlich band Alexander ihn los. Strich über seine geschundene Haut. „Schön sieht das aus, steht dir wirklich gut.“ Sie waren beide erschöpft und Marcus suchte Alexanders Nähe, seine Wärme, genoss seinen Duft. Fast unmerklich allerdings reflektieren die Wände seinen zuvor herausgeschrienen Zorn und er wurde sich der verhassten Manschetten, die er immer noch trug wieder unangenehm bewusst. Er hielt Alexander sein Hände hin. „Bitte mach sie ab.“ bat er leise. „Nein!“ antwortete Alexander gelassen. Marcus fing an zu diskutieren, während er gleichzeitig immer näher an Alexander heranrückte, die Hände auf seine Haut genoss, sich sehnte nach Zärtlichkeit, nach zärtlicher Härte, nach Umsorgt-werden. „Bitte mach sie los“ bettelte er zum wiederholten Mal, gerechtfertigt mit dem Hinweis, dass er doch jetzt schon so viel ausgehalten habe.

Alexanders Körper spannt sich, er richtete sich auf, griff nach dem Ring am Halsband und sah ihm in die Augen: „Nein!“. Marcus fing an zu jammern, es geht nicht, ich kann das nicht, ich ertrage es nicht. In Marcus Stimme mischte sich Wut mit Enttäuschung, „Ich kann nicht! – Mach sie ab!“

Stille brach für einen Moment über den Raum herein wie ein Sturm

„Du kannst, du wirst, du bist noch lange nicht bei ROT. Begib dich zu meinen Füßen!“ Alexanders nahm Marcus’ Arme, überwand den wächsernen Widerstand der sich im bot mit Leichtigkeit und fixierte sie am Bettpfosten, desgleichen die Beine. Mit schnellen Bewegungen löste er das Halsband von Marcus’ Hals, schritt zur Tür und sagte: „Du willst spielen. Du willst unten spielen. Tu es oder brich es ab.“ Dann löschte er das Licht und ging.

(c) dare_or_not 2007


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VIER und FÜNF

Dienstag, Oktober 09, 2007

Beziehungen

hier ein Posting, das ich in der SZ schrieb und das viel von dem beinhaltet, was Beziehung für mich ist, sein soll - und vor allem auch nicht ist.

"Beziehungen

"bis der Tod euch scheidet"... wie weiter oben, waren nicht unbedingt Liebesbeziehungen, sondern in vieler Hinsicht Versorgungs- und Überlebensbeziehungen. Die Erwartungen an eine Ehe waren früher nicht die Verliebtheit bis ans Ende.
Ich kann mich gut an alte Frauen erinnern, die im Gespräch sagten: Mein Mann ist schon seit 5 Jahren tot - wir waren über 50 Jahre verheirtatet. Es war ein _guter_ Mann. Dieses "gut" ist etwas anderes, als "er liebte mich", es beinhaltet, dass diese 50 Jahre sich zusammengerauft wurde und dass beide sich aufeinander verlassen konnten, es beinhaltet Rücksichtnahme und gegenseitige Wertschätzung.
Die Erwartungen an eine Beziehung heute sind oft völlig andere. In der Regel ist eine wirtschaftliche Versorgung der Frau durch den Mann nicht mehr notwendig genausowenig, wie der Mann unbedingt auf die Frau angewiesen ist für die Versorgung der Kinder... die wiederum "gebraucht" werden um im Alter versorgt zu sein. All dies ist entkoppelt.
An die Stelle dieser oft nüchternen Notwendigkeiten ist der Wunsch nach Liebe getreten, nach sexueller Erfüllung, nach einem _Versorger_ für die Luxusgüter des Lebens (Glück, Zufriedenheit, Geborgenheit...) Gleichzeitig ist aber der Anspruch "bis das der Tod euch scheidet" zumindest als Wunschvorstellung und romantischer Traum in den Köpfen erhalten geblieben. Die Erwartungen die an den Partner - oft den EINEN Partner - gestellt werden sind immens hoch. "Alles " gemeinsam machen (oder zumindest vieles) ist immer noch ein großes Ziel - und das bei einem imensen Zuwachs an Freizeit im letzten Jahrhundert, die miteinander verbrachte Zeit wird nicht gebraucht um an einem Strang zu ziehen, sondern soll qualitativ hochwertig sein. Gleichzeitig ist ein verbindendes Ziel nicht mehr unbedingt vorhanden, mal abgesehen von den Häuslebauern, die sich dann trennen, wenns Häusle endlich steht.

Die Gier nach den großen Gefühlen ist groß - nicht nur in der SM Welt - und die Enttäuschung wenn sie wieder mal jemand nicht erfüllen kann auch. Man braucht ihn dann nicht unbedingt, diesen der nicht 100%ig passt, man kann auch ohne ihn.

Ich sehe dies gar nicht wertend. Ich glaube nur, dass in vielen Köpfen (auch in meinem) irgendwo der Wunsch nach dem perfekten Partner fürs Leben steckt. Dazu gehört mehr als SM, mehr als ähnliche Hobbys... In der Ausgestaltung dieser Partnerschaft fehlen aber meines Erachtens die Vorbilder für neue Wege die man gehen kann, abseits vom "wenn sie nicht gestorben sind", unabhängig vom Kinder kriegen und Häusle bauen.

Meine letzte Beziehung war nicht auf Zeit und schon gar nicht auf die Ewigkeit angelegt. Wir wollten beide nichts "Festes", sondern im Hier und Jetzt leben (das hatte für uns beide nichts mit polyamory zu tun) Wir haben diese verbindliche Unverbindlichkeit inzwischen beendet - und trotzdem sind diese zwei Jahre, die wir "ziellos" zusammen waren für mich die gelungenste Beziehugn die ich bisher hatte. Geprägt von sehr viel Freiheit und Wertschätzung füreinander - letzteres lies sich auch über das Ende der Beziehung unbeschadet retten, was mich sehr freut. Vielleicht ist dies auch deshalb gelungen, weil wir einander nicht als passendes Gegenstück sahen, nicht als etwas was unser Leben vervollständigt (missing link) sondern "lediglich" als eine Bereichung (sozusagen "premium" account). Dadurch blieb die Verantwortung für das eigene Glück bei jedem selbst und Unglücklichsein konnte (und wurde) nicht auf den Partner projeziert werden.

Ich merke - SM oder nicht SM spielt in meiner Betrachtung von Beziehung irgendwie gar keine Rolle - d.h. ich denken zwar, dass ähnliche Neigungen, genauso wie ähnliche Hobbys ein miteinander bereichern können, aber ich glaube nicht, dass die Art der Neigung oder des Hobbies einen Einfluss auf die empfundene Qualität der Beziehung hat."


Der ganze Thread ist nachzulesen unter:

Beziehungen

Mittwoch, September 19, 2007

Kontrastreich simpel

Gesucht wird ein Sanfter mit starken Händen, ein verbindlicher Freiheitsliebender, ein kommunikativer Streibarer, ein normaler Verrückter, Selbstbewußter Fehlereingesteher, ein komplizierter Gelassener, spontaner Geduldiger, alltagserfahrener Sonntagsgenießender für Gemeinsames und Alleiniges, für Erotisches und Banales, für Zeit und Auszeit - ohne Aneinanderkleben aber mit Aneinanderhängen, ohne Erziehungsversuche aber mit Kompromissen. Gesucht wird ein erwachsener Mensch von einem erwachsenen Menschen.

Soweit die Anzeige, die ich in der SZ schaltete - natrülich auch in der vagen Hoffenung, dass sich interessante Menschen daraufhin bei mir reihenweise melden. *g* Aber eigentlich mehr um meiner Sehnsucht nach einem Gegenüber einen Ausdruck zu verleihen und sie gleichzeitig loszulassen.

Bekommen habe ich was zu erwarten war:

- ca.700 Klicks aufs Profil
- ein paar mal "Guten Morgen" gewünscht (siehe dazu letztes Posting)
- einen der es nicht verstand - und dies auch zugab
- einen kurzen Chat

Und bin ich jetzt enttäuscht? Nein. Ich habe nichts anderes erwartet.

Trotzdem, falls sich der oben Beschriebene noch irgendwo findet und angesprochen fühlt, darf er sich gerne bei mir melden.



Freitag, September 14, 2007

Zickig

Manchmal wird mir gesagt ich sei zickig.

Vielleicht ist das manchmal wahr - im allgemein gebrauchten negativen Wortsinn.

Manchmal allerdings beschleicht mich das Gefühl, dass das Wort gerne gebraucht wird um eine zu recht zurückhaltende oder ablehnende Antwort, oder die nicht vorhandene Bereitschaft auf Anfragen im Sinne des Fragenden einzugehen, negativ zu bewerten -und vielleicht eine Verteidigungshaltung der als "zickig" bezeichneten Person (meist Frau) zu erreichen. Mag sein, die eine oder andere wehrt sich gegen das Wort zickig und wird dann brav und folgsam und kompromissbereit eher im Sinne des Gegenübers handeln.

Bei mir ist das nicht so. Wer mir ein "Guten Morgen" per mail oder PN schickt bekommt ein "Danke dir auch" zurück - nicht mehr und nicht weniger. Im alltäglichen Leben falle ich den Menschen die mir so begegnen auch nicht um den Hals wenn sie mir einen guten Morgen wünschen - ich grüße nur höflich zurück.
In der Kneipe auf der Party habe ich auch nie das Gefühl, ich müsste mit einem Gegenüber über meine Beziehungsvorstellungen oder gar meine sexuellen Vorlieben sprechen. Ich unterhalte mich da gerne über Alltägliches und Profanes, über gerade Aktuelles, übers Essen und das Wetter - Gott und die Welt im einzelnen und auch im besonderen. Mag sein, dass im Verlaufe des Gesprächs die Rede auch auf Beziehungen, vielleicht sogar auf sexuelle Vorlieben kommt. Wenn das so ist, dann ist dem immer ein längeres Gespräch vorausgegangen - ein hin und her von Worten - und gegenseitiges Interesse ist gewachsen. Ein karges "Hi" führt eigentlich nie zu Interesse meinerseits und schon gar nicht zum Bedürfnis dem Gegenüber etwas über mich mitzuteilen.

Ich bin in diesem Falle gerne "zickig" - wenn ich das im Internet auch so halte, wie ich es im realen Leben tue. Das Internet ist für mich nicht der allerletzte Versuch verzweifelt Menschen kennenzulernen - so dass ich mich an jeden Strohhalm klammere, der mir ein freundliches Lächeln schenkt.
Fast überall, wo ich mich virtuell aufhalte habe ich ein Profil, das Dinge von mir erzählt - oder zumindest einen Aufhänger für eine Kontaktaufnahme liefert, der über meine reine Anwesenheit im Internet oder in der Community hinausgeht. Wer zu faul ist zu lesen, wer zu bequem ist selbst zu denken, zu formulieren, zu schreiben - dem sei gesagt, ich bin mit Stolz "zickig"

Deshalb:

Betreten auf eigene Gefahr:

Donnerstag, September 06, 2007

Mehr braucht es nicht


Ich hab dich so vermisst
sagte sie

und ich nickte stumm am Telefon

es war so schön dich wieder zu vermissen
sagte sie

stimmt
sagte ich

Mittwoch, September 05, 2007

Pendel

In meinem Leben scheint es oft so zu sein, dass ich über einen längeren Zeitpunkt auslote, wo denn nun der richtige Standpunkt für mein Leben ist. Manchmal kommt das Pendel dabei zur Ruhe um später wieder langsam einzuschwingen - nicht zwischen Extremen - aber doch zwischen vermeintlich konträren Möglichkeiten - und kommt an anderer Stelle wieder zum stehen. So, dass der "Standpunkt" über einen längeren Zeitpunkt gesehen eher ein Pfad ist, manchmal ein breiter Weg, der sich durch mein Leben schlängelt.

Früher dachte ich (Standpunkt), dass es Dinge gibt die unveränderlich sind - Grundsätze im Leben, die Halt und Geländer auf einem geraden Weg sind, Gegebenheiten der Natur oder eines Gottes. Von diesem Punkt habe ich mich - wenn auch mühsam und langsam - schon lange fortbewegt.

Konstanten sind wenige geblieben, so z.B. mein Verständnis von Freundschaft, meine Abneigung dagegen anderen bewußt zu schaden, selbst dann, wenn ich mich über sie ärgere.

Mein Bild von Frauen - und von Männern - ändert sich immer mal wieder. Meine harte Emanzipationszeit liegt hinter mir - in der ich meinte beweisen zu müssen alles zu können, dann konnte ich "alles" und tat nur noch das was mir davon auch Spaß machte - und jetzt stelle ich fest ich kann doch nicht "alles", bin endlich da angekommen nicht (kaum) noch beweisen zu müssen und muss auch tun was mir keinen Spaß macht - es sei denn ich kann es delegieren, auch an Männer - nur das hilflose Weibchen lag noch nie in Reichweite meines Pendels, nicht mal dann wenn es sich angeboten hätte und es mir niemand übel genommen hätte.
Männer - achherrje - ein tolles Thema für zwei Frauen mit schlechter Ehe. Stundenlang haben wir uns damals ausgetauscht, Klischees gepflegt und herzlich gelacht. Es waren schöne Stunden, ich möchte sie nicht missen. Dann trat der Biologismus an die Stelle der Klischees und belegte so schön, warum Männer so sind wie sie sind, und was sie so alles nicht können (Stichwort: Männer sind simpel) um im gleichen Atemzug zu betonen, dass ich aber nicht etwa - als Frau - irgendwie ein schlechteres räumliches Vorstellungsvermögen hätte..... Well. Der Biologismus taugt gut für pseudowissenschaftlich untermauerte Klischees - sehr gut.
Gerade zieht mein Pendel ruhige Bahn - ich gehe davon aus, dass ich Menschen um mich habe, die unterschiedliche Eigenschaften haben - und ich stelle fest: Es macht das Leben, mein Leben und Empfinden einfacher.

SM - da hat es routiert das Pendel - jahrelang. Sind die Träume und Phantasien so alt wie meine Erinnerungen, so ist doch die bewußte Beschäftigung mit dem Thema mit unendlich vielen Ängsten besetzt gewesen. Ich habe über mehrere Jahre gelesen und in Foren und Chats diskutiert, mit einer Mischung aus Sehnsucht und Angst vor Veränderungen meiner selbst, die ich nicht mit meinem Menschenbild hätte in Einklang bringen können. Später kamen Kontakte über den Stammtisch zustande - auch dort, viele Gespräche - wenige über Konkretes, die meisten über die Gefühlswelt, das Warum und das Selbstverständnis.
Mit den unglaublichen Glück für "meinen SM" einen langvertrauten Menschen neu zu entdecken und gemeinsam ein paar Schritte auf die dunkle Seite des eigenen Ichs zu gehen, hat sich schließlich endlich ein gutes Gefühl eingestellt, so dass das Pendel gerade mit einem Lächeln ruht. Es ist alles so einfach - und schlussendlich ist es nur Sex in einer etwas anderen Variante. Ich bin froh, hätte ein reales Eintauchen in meine Phantasien bedeutet, dass meine Alltag sich verändern müsste - so hätte der schnöde Alltag den Vorrang bekommen, bei allem Bedauern.

Ab und zu allerdings schweift der Blick über Gefilde, die mein Pendel nicht umfasst, Gebiete, die es selten berührte, oder die schlichtweg zu weit entfernt sind um sie im Moment zu erforschen. Manchmal entstehen dabei Sehnsüchte, Wünsche - die real und brennend sein können, aber deren Erfüllung unwahrscheinlich ist - selbst dann, wenn andere dort die Pfade ihres Lebens ziehen. Lange bin ich immer mal wieder an diesen "outbacks" verzweifelt, meint sie doch erobern zu müssen - unbedingt. Ich habe darum gekämpft und immer verloren. Dabei habe ich manchmal aus dem Blick verloren, wie schön die "Heimat" ist. Ähnlich ist es mit der schönen Burg hier - 10km entfernt. Ich wohne fast 20 Jahre in der Gegend und war noch nie da. Nein, ich habe sie nicht gestrichen, die Outbacks, ich stehe lediglich nicht mehr ständig auf meinem Aussichtsturm in fremde Welten, sondern durchstreife meine eigenen Gefilde - und ab und an - ganz überraschend finde ich mich doch im Outback wieder. Manchmal hält es was es verspricht, manchmal nicht.

Von einem Blick vom Aussichtsturm handelt das folgende Gedicht. Nachdem ich die Sehnsucht durchlitten habe - das Outback nicht besucht und nicht erstritten - geht es mir umverschämt gut - mit mir selbst und damit wie ich bin.

Manchmal

Donnerstag, Juli 05, 2007

LZZ IoGIRS



zum Vergrößern aufs Bild klicken.

Ansonsten: ohne Kommentar - die Eingeweihten wissen Bescheid.


Donnerstag, Juni 28, 2007

Sockenschuss


Seit Wochen beherrscht ein Thema die SZ. Threads über Threads wurden eröffnet und die Wogen schlugen bisweilen hoch.
Schon im letzten Jahr war ähnliches zu beobachten. Selten gehen die Meinungen so auseinander, selten werden die Argumente so gefühlsgeladen vorgebracht.

Es geht mal wieder um Schusswaffen. Ein User stellte eine Bilderserie ein in der eine Waffe und ein Mord mit einer Schusswaffe in Szene gesetzt wurde. Daran erhitzten sich die Gemüter.

Gehören Schusswaffen überhaut zu BDSM?
Wo ist der Kick, wenn die Schusswaffe doch gar nicht bestimmungsgemäß eingesetzt werden kann?
Woher nimmt Sub den Kick, wenn er/sie doch weiß, dass gar nichts passieren kann?

Konsens ist, dass Schusswaffen gefährlich sind, dass man jemanden nicht ein bißchen erschießen kann und dass mit Schusswaffen vorsichtig und verantwortungsvoll umgegangen werden muss/sollte. Immerhin besteht hier ein Konsens - ich bin froh darüber.

Aber da hören die Gemeinsamkeiten auch schon auf.

Es gibt Menschen, die generell eine (begründete) Abneigung gegen Schusswaffen haben. Die Gründe dafür sind nicht immer offensichtlich, aber manche haben sich auch dazu geäußert, sind z.B. schon einmal mit einer Waffe bedroht worden im nicht BDSM Kontext, haben vielleicht die verheerenden Wirkungen von Waffen in einem der Krisengebiete der Erde selbst gesehen oder miterlebt, haben erlebt wie andere mit einer Haltung an Waffen herangegangen sind (Bundeswehr/Wehrdients) die ihnen nicht gefallen hat, oder dazu führte, dass sie Waffen nie mehr anfassen oder in erreichbarer Nähe haben wollen.
Für alle diese Menschen und ihre Gründe habe ich vollstes Verständnis.

Kein Verständnis habe ich allerdings für die Vehemenz, mit der denen, die auch der Schusswaffe eine gewisse erotische Faszination abgewinnen können, jeglicher Verstand und jedes Verantwortungsgefühl abgesprochen wird. Dies führt dazu, dass diejenigen, die das Thema Schusswaffe im BDSM nicht für generell tabu halten, sich - zu Recht - angegriffen fühlen, und das wiederum führt in regelmäßigen Abständen zur harschen Diskussionen, die auch persönliche Angriffe nicht ausschließen obwohl man sich nicht einmal kennt.

Ich selbst gehe bei Menschen, die ich nicht kenne erst einmal prinzipiell davon aus, dass es sich um vernünftige denkende Menschen handelt. Deshalb kann ich auch Beschreibungen und Praktiken stehen lassen, die für mich ein absolutes NOGO sind. Diese NOGO kann ich ausformulieren und begründen - und als ICH-Aussage in eine Diskussion werfen. Anderen den Verstand abzusprechen oder sie als Vollidionten zu beschimpfen macht für mich keinen Sinn.

Das Thema Schusswaffen ist sicherlich zu Recht ein Reizthema - die Gewalt mit Waffen ist auf dieser Welt alltäglich, leider. Das macht es so schwer sachlich darüber zu reden.

Meine Faszination für Schusswaffen bleibt ambivalent. Sie war lange so ambivalent, dass ich sie mir selbst nur schlecht eingestehen konnte - eben WEIL ich weiß, welches Leid damit erzeugt werden kann, WEIL ich weiß, dass ein Schuss der sich löst sich nicht nur ein bißchen löst. Es hat eine Weile gedauert, bis ich für mich selbst ein JA dazu gefunden habe Schusswaffen zu mögen und das was mit ihnen angerichtet wird gleichzeitig aufs Schärfste zu verurteilen.

Manchmal beschleicht mich der Eindruck, dass innerhalb der BDSM-Gemeinde aufgrund der Randgruppen-Situtation besonders heftig um Regeln gerungen wird. Steckt die Angst dahinter wieder völlig in die Schmuddelecke abgeschoben zu werden, wenn jetzt da auch noch welche mit Schusswaffen rumfuchteln? Beschleicht den einen oder anderen das Gefühl, er könnne nicht mehr guten Gewissens irgendwie zu dieser Gruppe gehören, wenn dort Schusswaffen als "legales" Mittel zum Zweck verwendet werden? Woher kommt diese hohe Emotionalität? Warum wird auf das Waffengesetz verwiesen, obwohl zum Teil über Imitationen und nicht schussfähige Atrappen gesprochen wird? Warum wird Menschen abgesprochen mit diesem Instrument AUCH verantwortlich umzugehen und sich an einfache Regeln zu halten, zu denen man selbstverständlich ins Auto steigen würde?

Eine anderer Fraktion hält das Spiel mit der Waffe einfach für langweilig. Das kann ich noch am besten verstehen. Die einen, weil es sie generell nicht kickt, andere, weil sie die reale Bedrohung suchen und dieses nicht mit einer Schusswaffe herzustellen ist, da diese nicht eingesetzt werden kann, im Gegensatz zu einer Peitsche und anderen Intrumenten.
All dies hat mein vollstes Verständins - auch hier jedoch nicht die zum Teil heftig abwertenden Kommentare denen gegenüber, die es eben anders sehen.

Die vehemente Ablehung sowie die Faszination von Schusswaffen liegen meineserachtens beide in der hohen potentiellen Gefährlichkeit begründet.
Das Spiel (!) mit dieser und das sich hineinfallen lassen in eine Situtation, die keiner im Leben wirklich erleben möchte, kann starke Gefühle auslösen, genauso wie das Spiel mit der Vergewaltigung, nur das letzters besser aktzeptiert wird. Hier möchte ich provokativ behaupten, dass die Gefährlichkeit für das weitere Leben einer Person, der dies in real geschieht und nicht im BDSM-Kontext, mindestens gleichzusetzten ist, auch wenn seelische Schäden nicht so schnell sichtbar sind.

Ich werde meinen legalen Schreckschussrevolver nicht wegwerfen, ich werde auch weiterhin diesen ab und zu als Requisite einsetzten, nicht im BDSM aber in anderen Rollenspielen, einfach weil es mir Spaß macht. Ich werde mich auch weiterhin dagegen verwehren, dass ich unverantwortlich handle, denn ich weiß, dass ich dies nicht tue.
Ich werde auch weiterhin befürworten, dass der Waffenbesitz in unserem Land restiktiv gehandhabt wird.

Es bleibt ein schmaler Grat - dieses Spiel mit Waffen. Ich würde mir wünschen, dass die nächsten Diskussionen - und sie kommen bestimmt - von mehr Sachlichkeit und Wertschätzung des Gegenübers geprägt sind.

Sonntag, Juni 03, 2007

Ruhe

Nachdem ich jetzt einige Jahre auf der Suche war, nach der Substanz hinter vagen Phantasien - dadurch zunächst beim Stammtisch und dann in der SZ gelandet (oder gestrandet?) bin - ist in diesem Bereich endlich Ruhe eingekehrt.

Ich habe gewagt mich in der Szene umzuschauen, ich habe Menschen kennengelernt, ich habe gelacht und diskutiert und gefragt und hinterfragt - und auf einmal ist der Diskussionsbedarf erschöpft.

Mein Weg vom Traum zur Realität war ein gemächlicher auf dem ich immer wieder Pausen einlegte. Ein Ziel hatte ich nie vor Augen - es war eher das Treiben lassen und das sich einlassen wenn Zeit, Ort und Gelegenheit sich boten. Nie hatte ich das Gefühl "jetzt" müsse es aber endlich passieren oder ich würde etwas verpassen, wenn ich nicht jetzt endlich einen Anfang mache.
So liegt der Anfang schon ein ganzes Weilchen zurück und dauert doch noch an. Und doch habe ich ein Ziel erreicht - ohne es anzustreben. Ich habe für mich herausgefunden, welche Facetten im Prinzip diejenigen sind, die für mich stimmen. Dabei geht es weniger um Praktiken oder die Umsetzung eines konkreten Kopfkinos als um das Gefühl des gemeinsamen Erlebens.

Fast bin ich ein wenig beruhigt, dass dies wenig mit "Lebenseinstellung" zu tun hat, noch weniger damit, dass ich mich jetzt selbst als "Sub" oder "Bottom" sehen würde - ich habe lediglich eine Bereicherung erfahren, neue Erlebniswelten erschlossen.

Dabei fühle ich mich in der SZ immer noch wie der Korken auf dem Wasser - ich passe nicht, nicht ins Bild und nicht ins Schema - weder im Hinblick auf SM noch sonst irgendwie. Meine Erwartungen an mich selbst haben sich erfüllt, trozt vieler gelesener Informationen, trotz zahlreicher Diskussionen bin ich immer noch unverändert ich selbst. Keine Erleuchtung kam über mich, keine Erkenntnis hat mich auf den (für mich) rechten Weg gebracht. Menschen die von sich als "Dom" oder "sub" sprechen sind mir immer noch ein wenig suspekt, aber ich kann es besser stehen lassen.

Meine Erfahrungen mit der SZ sind im großen und ganzen gute. Ich habe eine Menge Menschen kennengelernt - ein paar davon sind sogar richtige Freunde geworden. Ihre Funktion als Partnervermittlung (nicht offiziell - aber unübersehbar) hat sie bei mir nicht erfüllt - und ich glaube auch immer weniger, dass ich in der SZ - oder über die SZ - einen Menschen finden werden, der zu mir passt, weil der Fokus zu klar gesetzt ist - und mir dieses Spotlight auf einen Menschen einfach zu wenig ist. Zu viele Doms und Subs sind unterwegs - und ich suche keinen Dom - sondern nach wie vor und wie immer schon einen Menschen - in erster und in jeder anderen Linie.

Ich bin kein Szenegänger und ich werde es wahrscheinlich auch nicht mehr, wenn dann bin ich bestenfalls ein Szene-gelegenheitsbesucher. Zur Zeit allerdings finde ich schon Stammtischbesuche anstrengend - nicht weil ich die Leute nicht mag, aber weil auch hier der Grund des Zusammentreffens schlussendlich nur ein kleiner Teilaspekt des Lebens ist - selbst wenn über alles nur nicht über SM geredet wird.

Diese Ruhe die jetzt eingekehrt ist macht mich auch frei meinen SM zu leben, völlig unabhängig von Klischees und Definitionen. Dankbar bin ich trotzdem für die vielen Informationen und die Menschen von denen ich sie habe - ohne die ich nie gewagt hätte dieses Neuland zu betreten.

Samstag, Mai 19, 2007

Neue Dimensionen

Lange hat es gedauert, bis meine Liebste und ich es schafften an den Ort zurückzukehren an dem wir uns vor einer halben Ewigkeit kennenlernten. Ziemlich genau 1/4 Jahrhundert war seitdem vergangen.

Sechs Stunden gemütliche Fahrt führten uns ins Engadin in die Schweiz. Ankommen und Erinnerungen begrüßen war eins. Fast mit Tränen in den Augen spazierten wir gemächlich durch das winzige Bergdorf - sogar mancher Baum war in noch in unserer Erinnerung.


Mit dem Glück der Unbedarften durften wir statt des 2-Zimmer-Appartments das Hausteil bewohnen - mit zwei Stockwerken und einer Menge Zimmer - inclusive Wohnzimmer mit Kachelofen - da unser Appartment renoviert wurde.

Die ersten zwei Tage schwelgten wir in Erinnerungen, machten ausgedehnten Spaziergänge und erfreuten uns unendlich an wunderschönen Bergwiesen und der unglaublichen Stille und Ruhe der Bergwelt.

Den letzten Tag erleichterte uns Regen das Zuhausebleiben - und den Einstieg in eine unserer seltenen Sessions.
Viel haben wir gesprochen über Träume und Ängste, über NoGos und über Möchtegerns - langsam haben wir uns in den letzten zwei Jahren an das Thema herangetastet, bei den seltenen Gelegenheiten ganz gemächlich gemeinsam entdeckt und erfahren und immer wieder geredet und reflektiert.

Jetzt war es soweit. Ich hatte ganz kurz vor knapp noch Handmanschetten erworben - schöne in schwarz und mit diesem wunderbaren Geruch nach Leder - und eng genug für meine schmalen Handgelenke.
Würde sie mutig sein und ihrer Gier nachgeben?

Sie tat es - mit Selbstverständlichkeit und mit Geradlinigkeit - und ich konnte folgen - einfach so. Wir waren uns sehr nah in unserer gemeinsamen und gleichzeitigen Gier nach dem Erleben, nach der Erregung, nach dem MEHR an Gefühl.
Ich erlebte mit Staunen die Selbstverständlichkeit des Nachgebens und das wunderbar geborgene Gefühl, das Gefühl RICHTIG zu sein. Ich bewunderte ihren Mut Ernst zu machen - sich mir zuzumuten und gleichzeitig meine Gier nach mehr, jede Pause - so nötig sie war um Schmerz zu schlucken - machte mich gieriger. Und am Ende stand eine neue Dimension - und ein befreiendes Lachen mit einer unglaublichen Wachheit der Sinne.

Somit bin ich nicht im geringsten weiter in meiner Definition ob nun maso oder devot.... beides je nach dem - beides hab ich ausgekostet innerhalb der Sicherheit des absoluten Vertrauens.

Ich schätze mich unglaublich glücklich mit einem Menschen, denn ich so gut kenne, dem ich so unbedingt vertraue, der so vorsichtig und umsichtig ist gemeinsam entdecken zu können.

Du warst einfach wunderbar.

Mittwoch, Mai 09, 2007

Trauer


Dass mein Profil in der SZ Trauer trägt hat nichts mit der SZ zu tun - und auch mit niemandem, der in der SZ ist.

Es ist nur mein ganz persönlicher Ausdruck über den plötzlichen und unerwarteten Verlust eines jungen Menschen. So wie ich diese Trauer und diese Traurigkeit auch im realen Leben zum Ausdurck bringe gibt es eine virtuellen Abklatsch dessen in der SZ.

Im Moment ist SM daneben zur unwichtigen Banalität geworden - was sich sicher auch wieder ändern wird, dann wenn die Zeit der Trauer vorbei ist - oder dann wenn die Trauer nicht mehr soviel Zeit braucht.

Dank an alle, die mir geschrieben haben - und an alle, die anriefen. Es tut gut Freunde zu haben.

dare

Mittwoch, Mai 02, 2007

Nachruf

Nachruf

Seit meinen ersten Tagen in der SZ bemerkte ich eine Userin, die ich mal gerne mal weniger gerne las. Ich habe sie nie persönlich kennengelernt - trotzdem wurde sie mir übers Jahr bei vielen Forums- Begegnungen und einigen privaten Mailwechseln ein Stück weit vertraut.

Sie hat ihre Meinung mit Engagement und Vehemenz vertreten, gelegentlich scharf mit Ironie und Sarkasmus gewürzt.
Mir war sie zunächst suspekt - zu absolut auf der einen Seite, zu wenig festgelegt auf der anderen Seite. Wir stritten und trefflich in ein bis zwei Threads (bei einem ging es um Hörigkeit - und ich bin heute noch der Meinung, dass ich recht habe *gg* auch wenn ichs heute in der SZ anders formulieren würde)

Sie schwamm nie mit dem breiten Strom der Forumsmasse und lehnte Verallgemeinerungen ab. Sie war eine Verfechterin der Eigenverantwortung des Einzelnen. Ausgerechnet an diesem Punkt, in dem wir - denke ich - prinzipiell einig waren, entzündete sich für mich die schwierigste Diskussion mit ihr.

Mit D/s - Pathos konnte sie genausowenig anfangen wie ich. Sich selbst sah sich als jemand, der mit Unterwerfung nichts am Hut hat - sondern als Masochistin - wohl auf oft auf der Suche nach der Grenzerfahrung. Spiel ohne Netz und doppelten Boden - eine starke Persönlichkeit, die das Risiko verletzt zu werden eingeht - wohl wissend (oder hoffend), dass eine Verletzung sie schlussenlich nicht zerstören wird. (Den Pathos zu behaupten, dass man aus der Verletzung stärker hervorgeht möchte ich ihr nicht unterstellen)

Vor einigen Wochen - bei einem der seltenen Besuche auf ihrem Profil - stand darin der Satz, dass es ein Fehler war, sich hier registriert zu haben. Welche Ereignisse, Diskussionen, welches Verhalten Einzelner dazu geführt hat, dass sie schließlich den Schritt tat diesen Irrtum zu beseitigen weiß ich nicht.

Für mich ist das Forum ohne sie ärmer geworden:

Wieder Eine weniger, die eine Bereicherung war - in ihrer Geradlinigkeit, in ihrer Persönlichkeit, in ihrer Bestimmtheit, in ihren kognitiven und sprachlichen Fähigkeiten.
Wieder Eine weniger, die in der Lage ist, fremden Gedankengängen zu folgen, sie zu verstehen, sie zu reflektieren - und sie sogar stehen zu lassen, auch wenn sie nicht dem eigenen Denken und/oder den eigenen Erfahrungen entspricht. Wieder Eine weniger, die kein Blatt vor den Mund nimmt und auch unbequeme Wahrheiten ausspricht. Wieder eine weniger, die sich die Mühe macht auszuformulieren.

Lesenswert von Ihr - und immer wieder im Forum zitiert.... damit er nicht verloren geht

Brief an einen Einsteiger


by Januskind


Ich hätte dich gerne mal kennengelernt - face to face - vielleicht hätten wir uns besser verstanden als erwartet - vielleicht hätten wir uns gar nichts zu sagen gehabt - vielleicht wären wir enttäuscht gewesen
vielleicht wäre aber auch eine Freundschaft daraus geworden.

Grüße
dare_or_not

Montag, April 30, 2007

Outsourcing

Wie wohl der eine oder die andere BesucherIn schon bemerkt hat, entfernt sich dieser Blog von seiner ursprünglichen Intension.

(Stichwort: I-dentity )

Aus diesem Grund und auch weil vieles von dem, was ich gerne niederschreiben würde nicht für eine mehr oder weniger breite SZ-Öffentlichkeit gedacht ist, habe ich - ganz modern - diesen persönlichen Teil ausgelagert, bzw werde mich hier in Zukunft auf mehr oder weniger SZ-relevante Themen beschränken.

Die Themen die hier nur am Rande anklangen haben ihre Heimat in einem andern Blog gefunden - dessen URL ich nur an mir persönlich bekannte Personen weitergeben möchte (sprecht/schreibt mich an)

dare

Dienstag, April 24, 2007

Abstand

Immer schon war mir wichtig mit Menschen die richtige Balance zu finden... aus Distanz und Nähe.

Gerade gehe ich selbst auf Distanz - weniger zu den mir wichtigen Menschen - mehr zu Dingen und Ansichten.

Immer noch täglich lese ich ein wenig in der SZ, aber es berührt mich nicht. Die Postings erscheinen mir flach, wie ein hügeliges Land aus weiter Entfernung einer Ebene gleicht. Diese Schweben, nicht über aber weit entfernt von den Dingen fühlt sich gut an. Es relativiert, was mich im letzten Jahr umtrieb. Ich habe den Eindruck, ich bin mir in meiner Sexualität sicherer, klarer in dem was ich möchte und brauche und in dem was mir gut tut. Der Weg dahin war einer mit vielen Fragen, vielen Diskussionen - viel Suche und Auseinandersetzungen mit andern Menschen, Meinungen, Einstellungen. Jetzt muss ich mich damit nicht mehr auseinandersetzten - und mein Unverständnis für so manche Forumulierung und so manchen Terminus ist zwar nicht weniger geworden, aber es betrifft mich nicht mehr, da ich mich nicht einsortieren muss. Ich kann weg schauen - für den Moment ist dieses Kapitel gelesen und für mich verstanden.

Den Abstand den ich gerade zu anderen Dingen suche finde ich viel spannender. Es ist der Abstand zu mir selbst - zu dem was ich bin, oder glaube zu sein. Es stellt quasi 40 Jahre Leben und Glauben, Ringen und Erlangen in Frage. Auch hier empfinde ich den Abstand als angenehm, weil er mir die Möglichkeit gibt zu schauen - erst einmal ohne zu Handeln. Das Gefühl handeln zu müssen lies mich nach dem ersten Blick über diesen Horizont erst einmal schlaflose Nächte verbringen, denn ich bin ganz sicher keine Pionierin, die sicheren Schrittes ein unbekanntes Territorium betritt. Jetzt ist der Abstand eine gute Möglichkeit erst einmal einen Überblick zu bekommen, bevor ich auf dem Boden der Tatsachen handeln muss (so oder so - oder gar nicht, was dann auch einer Handlung entspricht)

Aus dieser Abstandsposition wird manches besser betrachtbar, aber nicht wirklich klarer. Die Fragen die sich stellen sind keine von mir neu erfundenen ... andere konnten sie auch nicht klar und allgemeingültig beantworten - sondern nur für sich.

Also werde ich eine Antwort finden für mich - was ein kleines Paradoxon bleibt: Denn die Antwort wird mir sagen wer ich bin.

Mittwoch, April 11, 2007

UN-...

UN... was - nicht UN-glücklich, nicht UN-begabt, nicht UN-schön... trotzdem fühle ich mich irgendwie
UN.... irgendwas.

Heute beim Stammtisch... nicht meine Welt heute - zu UN-wichtig, zu belanglos, zu nebensächlich.

Nein, nicht die Menschen, denen möchte ich kein UN-recht tun. Ganz liebe und wertvolle Menschen sind da dabei - aber eben keine mit denen ich meine momentanen Gedanken teilen könnte - UN-möglich - im Moment.

UN-ich - oder so. Eher UN-gewisses ich. Die Gedanken kreisen noch immer um dieselben Dinge um dieselben (UN-)Möglichkeiten.

Tausend Dinge werden bedacht - UN-wichtigkeiten ganz besonders und Nebensächlichkeiten.
In einem andern Blog las ich den Satz: "Eine Woche ist mehr als genug Zeit um sein Schicksal anzunehmen oder abzulehnen" - Guter Satz. Und wie siehts mit der Umsetzung aus?

Ich kriegs noch nicht mal hin die banale Entscheidung zu treffen ob ich vielleicht mein Schicksal mal anschauen mag... egal wies aussieht. Mut zur Veränderung genausowenig wie Mut zum Bestehenden. Schwebezustand.

Jeden Tag treffe ich die Entscheidung, dass alles in Ordnung ist wie es ist, dass ich einfach da weitermache wo ich war, als eine Reportage mich aus dem Gleichgewicht brachte, dass sich nichts geändert hat.
Kurz darauf lese ich wieder ... stöbere auf der Suche nach Vergleichbarem ... finde Gleiches und Gegensätzliches und will es als Beleg verwenden - je nach dem wohin meine Gedanken mein Mut oder Nichtmut oder mein UN-Mut gerade tendieren, je nach dem ob das Gefühl gerade so oder so ist, je nach Angst vor Verlust, Isolation, Veränderung, je nach Liebe zum Bekanntem, Vertrautem, Geliebten.

Ein hin und ein her - ein beobachten des eigenen Ichs, das zum UN-ich mutiert, weil es unter ständiger Selbstbeobachtung nicht ICH sein kann, sondern nur ein (ZERR-)Spiegel der Erwartungen.

UN-aushaltbar auf Dauer
UN-ausstehlich
UN-lebbar

zum Glück kann dieser Zustand nicht

UN-endlich

sein

Freitag, März 30, 2007

"Traum"häuser und ungeborene Kinder

Vor zwei Tagen träumte ich, dass ich schwanger wäre. Ich hatte es nicht erwartet, aber es war ok - nur ein wenig schwierig mein Leben zu organisieren. Die wichtigen Menschen in meinem Leben standen mir zur Seite - verständnisvoll, aber auch mit Taten und gaben mir das Gefühl, dass wir "dieses Kind schon schaukeln".

Als ich erwachte war mir seltsam zumute und ich fragte mich, was es wohl bedeutet, von Schwangerschaft zu träumen. Bisher hatte ich dies immer in die Kategorie "Wunsch nach einem weiteren Kind" gesteckt. Vielleicht ist es aber eher so, dass es ausdrückt, dass man mit einem Wunsch, einer Idee - oder einer Veränderung "schwanger geht". Dies würde zu meiner momentanen Stituation gut passen.
Eine Idee macht sich in meinem Denken breit - und ich weiß noch nicht was dabei herauskommt.

Beim Nachdenken über diesen Traum fielen mir meine vielen Träume von Häusern und Wohnungen ein. Immer wieder finde ich mich im Traum in Häusern wieder, in denen ich noch nie war, aber in denen ich mich sofort heimisch fühle. Meist sind sie verwinkelt und lange unbewohnt, haben eine Menge unpraktischer Details - aberich (er-)kenne sie auf den ersten Blick.
In einem dieser Häuser stand vor ein paar Jahren in einem halbdunkelen Raum eine Wiege. Der Raum war ansonsten leer, hatte Dachschrägen, die bis fast zum Fußboden gingen und auf der Gibelseite wahrscheinlich ein Fenster mir vorgeklappten Fensterläden, durch die die Abendsonne schräge Streifen schickte. Der Holzboden aus breiten Dielen war verstaubt und an den Balken des Dachgebälks hingen Spinnweben. Die Wiege stand mitten im Zimmer, der Himmel von einer undefinierbaren Farbe, durch viele Jahre Sonne gebleicht, so dass ich nicht hineinsehen konnte. Ich wusste dass sie leer ist - die Wiege und ich dachte, dass ich mein Kind hineinlegen wollte. Damals dachte ich mit leichtem Bedauern - im Traum- dass diesen Raum ja meine Tochter als Zimmer braucht.

Welches "Kind" hätte ich wohl gerne in diese Wiege gelegt. An diesem Traum habe ich schon vor Jahren mal gearbeitet. Ein kluger Mensch meinte, es würde sich wohl eher um mein "inneres Kind", denn um ein reales Kind handeln. Und fragte mich, was das Kind in dem Haus tun würde, wenn es denn ein Kind dort gäbe.

Ich habe darüber nachgedacht - damals - und es zeigte sich, dass das Kind im Haus bleiben würde - bei geschlossenen oder halbgeschlossenen Läden, durch die warmes Licht hineinfällt. Es fühlte sich in dem Haus wohl, aber es geht nicht hinaus - und es hat Angst, wenn jemand laut an die Tür poltert.

Vielleicht hat dieses Traumkind etwas mit dem Traumkind zu tun, mit dem ich schwanger war. Vielleicht haben diese Häuser, die ich beim Aufwachen so ungern verlasse etwas mit Heimat zu tun - aber wenig mit Häusern aus Stein - vielleicht sucht mein inneres Kind ja noch die richtige Wohnung um sich wohlzufühlen - und vielleicht die Läden aufzumachen und eventuell sogar hinauszugehen zum Spielen.

Der Gedanke macht mich fast ein wenig aufgeregt.

Montag, März 26, 2007

Identity

Da treibt mich mal wieder etwas um. Dinge, die immer mal wieder anstehen, wieder in den Hintergrund treten, abgehakt scheinen - tauchen scheinbar aus dem Nichts auf und drängen darauf betrachtet zu werden.
Meist kündingen sich solche Punkte vorher an - der Geist beschäftigt sich schon am Rande damit - und es braucht nur noch einen Anstoß, damit das neue-alte Problem - das alte-neue Thema plötzlich wieder mitten im Rampenlicht steht.

Diesmal waren es Dates - ja in der Mehrzahl - mit verschiedenen Männern, mit denen ich überwiegend schon länger Mail- oder Telefonkontakt hatte, die mich zum Thema führten, ganz sachte und leise.

Ich hatte schöne Dates - meist sogar schönes Wetter für lange Spaziergänge - ich habe ein Stück alte Heimat wieder gesehen - ich habe eine Ecke der neuen Heimat auf einem dieser Spaziergänge entdeckt, ich habe mir Blasen gelaufen in den neuen Stiefeln. Ich habe gelacht, tiefgehende und nahe Gespräche geführt - ich habe interessante Männer kennengelernt, sympathische Männer. Ich bin seit langem mal wieder umworben worden - ein Gefühl, das sich wirklich schön anfühlt.

Das Spotlight war dann ein Reportage im Fernsehen - und anschließend eine lange Nacht im Internet, auf der Suche nach Information auf der einen Seite - und Eindrücken auf der anderen Seite.

Jetzt kommt das ABER zu den Dates - ja ABER?
Keiner von diesen Männern hat mein Herz verzaubert - das ist ein Punkt. Welches ist der zweite?
Ich glaube keiner von ihnen hat mich gesehen wie ich bin. War ich nicht authentisch? Ich bemühte mich um einen Kompromiss zwischen den vielen Möglichkeiten - ich kann nicht alle Facetten mitbringen zu einem ersten Date - ist der Kompromiss vielleicht das falsche Signal?

Vor ein paar Wochen fiel mir beim Durchblättern einer Zeitschrift ein Artikel auf, bei dem es ums authentisch sein ging - auch im Job und auf der Karriereleiter - auch dann, wenn diese Authentizität nicht den gängigen Klischees entspricht. Ein paar Tage später habe ich es ausprobiert und bin so, wie ich mich gut und rund und schön fühlte, zur Arbeit gegangen - und habe überraschend festgestellt, dass dies positiv aufgefasst wurde von Kollegen, d.h. ich habe positive Resonanz erfahren - während sonst eher zum optischen Auftreten keine Resonanz kommt.

Im Revuepassierenlassen viele einzelner Situationen kommt immer wieder mehr oder weniger das Gleiche dabei heraus. Ich war noch nie das "Weibchen" in Reinkultur, mir sind manche Verhaltensweisen von Frauen unglaublich suspekt (die von Männern auch, aber das ist hier nicht das Thema) - ich sehe und staune - und ich kann so nicht sein - will das nicht, wollte es nie.

Das ist der Punkt, ich wollte es nie!

Immer wieder gab es Phasen in meinem Leben in denen meine "männlichen" Seiten viel Platz bekamen - und immer wieder Phasen in denen die "weiblichen" im Vordergrund standen. In den letzten Jahren gab es keinen Mann, der mit beiden Seiten zurecht kam.
Ich irritiere Männer mit meinem Auftreten, sie gehen auf Abstand, sie wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen, dass ich manchmal bin wie sie, mich wortlos zurückziehe, sie stehen lasse - und dann wieder anders bin - wortreich kämpfe, erkläre, endlos rede und Nähe suche.

In den letzten Monaten hab ich mich viel um meine weibliche Seite gekümmert, aber die andere Seite ist auch noch da - und sie fordert ihr Recht mal wieder ein. Ich will es ihr geben - vielleicht ist das die Erkenntnis aus ein paar Dates und einer langen Nacht im Internet.

Und verlieben kann ich mich wohl nur in jemanden, der mich im Mini genauso schön findet wie in der Armyhose - der mich kuschelig mag und kurz angebunden, der meine Zickigkeit erträgt genauso wie Geradlinigkeit - ohne zu werten - und vor allem ohne das eine oder andere abzuwerten.


Mich gibts nur komplett! Gut, dass ich das selbst mal wieder weiß

Sonntag, März 04, 2007

Meine erste Szene-Party

So, nach langer Zeit hab ich mich also gestern das erste Mal auf den Painball gewagt. Mit Aufregung und Spannung wollte ich endlich wissen, wie so eine "Perversenparty" wohl abläuft. Einen starker Mann hatte gelächelt und mir erlaubt mich im Notfall hinter seinem Rücken zu verstecken - also habe ich 2 Stunden lang den Kleiderschrank umgedreht um etwas zu finden, was dem Dresscode und meinem Wohlbefinden gleichermaßen entspricht. Eroticdress! Aha. Frau hat sich ja informiert, Frau guckt auch ab und zu mal Bilder - Frau findet vieles nicht wirklich erotisch und Frau wird den Teufel tun und ihre sauer verdienten Brötchen in Lack oder Latex-outfit zu stecken, dass sie nicht schön findet. Das kurze bunte Sommerkleidchen, mit weichfallendem Stoff, die Oberschenkel umschmeichelnd, das finde ich erotisch - aber eben völlig unpassend für eine SM-Party. Nach einigem Suchen ist der passende Lagenlook gefunden. Zunächst auf jeden Fall etwas Sicheres, schwarz, elegant und auf keinen Fall eindeutig als aktiv oder passiv zu deuten. So könnte ich auch ins Theater gehen. Das "darunter" macht mehr Probleme. Das Rennen macht schlussendlich ein süßes rotes Negligee mit ein paar verspielten Detail, schwarze Strumpfhose und Stiefel. Der BH, der beim besten Willen nicht darunter passt wird zuhause bleiben müssen - komisches Gefühl.

Vor dem Eingang stehen schon Leute, als ich dort eintreffe - und außer meinem Bekannten auch noch ein paar andere Bekannte vom Stammtisch.... und sie sind, außer dass sie noch schwärzer angezogen sind als sonst einfach ganz normal. Was hab ich eigentlich erwartet?

Drinnen dann den Mantel abgegeben - und gestaunt, wie Menschen sich entblättern, gestalten präsentieren - und mich selbst ganz sicher gefühlt, ein wenig unangreifbar, auch ein wenig abgehoben mit soooo viel Stoff und soooo wenig Haut. Die Kleiderwahl war gut - ich fühle mich gut. Der lange Rock und die schwarze Bluse mit den langen Manschetten sind genau richtig, genau richtig um hier mal reinzuschauen, genau richtig um mich selbst erst mal zu schützen vor Blicken und vor Unsicherheit.

Es gibt auch was zu essen - unabdingbar, die latente Aufregung den Tag über hat eine geregelte Kalorienaufnahme erst mal unmöglich gemacht. Ein Platz in der Ecke gibt die Möglichkeit zu gucken.

Die erste Erkenntnis des Abends:

Es ist mir nicht peinlich, dass Menschen halbnackt herumlaufen.

Die zweite Erkenntnis des Abends:

Viel haben wirklich geschmackvolle Fetischkleidung an. Ich kann sie ihnen zugestehen, auch wenn ich sie selbst nicht tragen würde - sie fühlen sich wohl darin (von ein paar subs mal abgesehen, aber das ist es wohl eher Programm) und sie sehen gut und glücklich darin aus.

Die dritte Erkenntnis des Abends:

Was mir nicht gefällt kann ich hervorragend ausblenden. Auch hier bin ich nicht peinlich berührt und stelle fest, dass ich ein gut funktionierendes Ignore-Programm habe und diese Menschen fast komplett auszublenden kann.

Die vierte Erkenntnis des Abends:

Es war mir klar, dass auf einer solchen Party auch gilt: sehen und gesehen werden. Die Menschen werfen sich in Schale, spreizen ihr Gefieder, präsentieren. Es ist eine Party zum hingucken. Ich habe hingeguckt und ich habe gerne hingeguckt

Gleich zu Anfang fällt mein Blick auf einen äußerst hübschen, süßen jungen Mann, mit einem frechen Grinsen im Gesicht und einer äußerst hübschen Begleiterin. Das Halsband steht ihm ausgezeichnet und sein Lachen gefällt mir - und ich gucke hin! Ich bin begeistert und erlaube mir einfach mal in Begeisterung auszubrechen und hinterherzugucken, ganz neidlos und ganz ohne Absichten oder ohne dass der Gedanke, dass dieser hübsche knackige Junge fast mein Sohn sein könnte stört. Einfach hübsch, einfach zum Anbeißen.
Der zweite tritt gleich ein paar Minuten später über die Schwelle und lässt mir fast das Essen aus dem Mund fallen. Ein Traum in Uniform. Ich kann meinen Blick gar nicht davon wenden - ich habe es geahnt, wenn Fetisch, dann bitte Uniform. Darf ich hier mal schwärmen???? Hach und ah und oh..... und hinterherguck, ohne jede Scheu. Mein Gott ist der süß, ist das nicht ein Traum? Also mal wirklich - mit einem Blick auf meinen Begleiter - ist der nicht.... also wirklich ...
Dieser lächelt, ich glaube er guckt wenn, dann eher nicht nach Männern in Uniform. Anyway, mir gehts gut, ich habe Lust an dieser Party, ich habe Lust loszugehen und zu gucken.
Ich sags dem hübschen Uniformträger, dass ich es einfach unglaublich verboten toll finde wie er aussieht - und er wird ein wenig verlegen. Ich sags der hübschen Domse, dass ich ihr ein Kompliment machen möchte für diesen außerordentlich knackigen Subbi (dieser wird ebenfalls ein wenig verlegen) - Ich unterhalte mich blendend mit der Begleiterin des Uniformierten - wir lachen, wir albern zusammen und mit ihm. Ich bin ein wenig am flirten und ein wenig übermütig. Allein dafür hat sich diese Party schon gelohnt.

Die fünfte Erkenntinis des Abens:

Männer können nicht mit Komplimenten umgehen


Irgendwann entledige ich mich meiner "Sicherheitkleidung" - ich laufe also doch im "Nachthemd" auf einer öffentlichen Party rum - gut dass mir das keiner vorher gesagt hat. Es ist zu warm - und es ist ok - ich fühle mich nicht deplaziert, nicht präsentiert, nicht verkehrt.
Ich kann mich bewegen zwischen diesen Menschen und mich wohl fühlen. So what! Sagt mein Kopf, was ist dabei. Nichts sagt der Kopf, dass es der Bauch auch sagt ist eine Revolution.

Die Spielräume hab ich nicht besichtigt, hatte zwar das Angebot meines starken Bekannten mit mir dort einmal hinzugehen - aber es war nicht wichtig, ich wollte den Abend so lassen, schön und ausgelassen und entspannt. Und es war nicht die Angst vor dem was ich dort sehen könnte - wie ich eigentlich erwartet hätte - es war lediglich das Desinteresse für diesen Abend. Ich hatte genug zu gucken - und mich zu freuen, dass ich mich so außerordentlich wohl gefühlt habe.

Die Performance habe ich mir angeschaut, sie sei, so sagte man mir besser gewesen als sonst. Ich jedenfalls konnte damit nicht viel anfangen, das Beobachten einiger Männer gegenüber und ihrer Gesichtszüge fand ich fast interessanter. Die zwei Darstellerinen waren hübsch und wirklich engagiert, aber in mir regte sich lediglich kurzfristig Interesse, dass dann auch noch vor dem Ende wieder einschlief.

Die sechste Erkenntnis des Abends:

Pornos sind auch live nicht besser

Nochmals zurück zu den Kleidern. Meine erste Wahl war viel Stoff und eher Eleganz, denn Erotik. Ich hoffte, diese Kleiderwahl würde zunächst eine eindeutige Zuordnung (sub/dom) nicht möglich machen und mir somit die Freiheit geben mich "unbehelligt" erst einmal zu aklimatisieren. Das hat funktioniert. Ich wurde zwar beachtet, aber sowohl von Maledoms wie -sub aus der Ferne. Nachdem ich beschlossen hatte, dass diese Kleidung zwar schön und bequem aber zu warm ist UND es für mich ok ist auch in weniger dort herumzulaufen - stach mein rotes Negligee etwas aus dem überwiegend schwarzen Farbkonzept - dabei hätte ich doch etwas mehr rot erwartet - und das mehr an Haut führte fast sofort zu einer größeren Annäherung einiger Maledoms. Nein, belästigt wurde ich nicht, aber der Unterschied in den Blicken und die Verringerung der Distanz war sehr gut zu erkennen.

Die siebte Erkenntnis des Abends:

Männer sind Augentierchen

Schlussendlich sprach mich noch ein Mann an, als ich ein wenig unmotiviert herumstand und den Tanzenden zusah. Ziemlich gut aussehend, was mich positiv überraschte, da mich irgendwie immer die falschen oder optisch überhaupt nicht interessierenden Männer ansprechen. Nach ein wenig "in-die-Ohren-Gebrülle" neben der Tanzfläche, zogen wir uns zu small-talk ins Kaffee zurück. Er war flott in seiner Annäherung, er schmeckte gut und er wußte was er wollte. Letzteres hatte er mir eindeutig voraus. Ich brauchte ein Weilchen um zu wissen ob ich das will, auch wenn es mich erstaunlich wenig störte in Anwesenheit anderer so "aggressiv" angegraben zu werden.
Eine Hand im Nacken und in meinen Haaren war schon gar nicht so schlecht - doch schlussendlich siegte mein Fluchtinstinkt - und noch schlussendlicher war das gut so. Am Allerbesten allerdings war mein Gefühl auf dem Heimweg, das was als achte Erkenntnis des Abends gleich folgt und eigentlich das erste Resumee war.
Ich habe meinem Namen Ehre gemacht und nach viel "or not" war jetzt "dare" dran - ohne dabei mich selbst aus den Augen und aus dem Sinn zu verlieren habe ich mich treiben lassen können, war ich bei mir selbst und mit den anderen, konnte ich schlussendlich gelassen zu einem NEIN zu einem doch charmaten Angebot finden - und mir die Zeit dazu geben, dieses Nein klar zu wissen.

Die achte Erkenntnis des Abends:

Ausprobieren und Geschehenlassen überrollt mich nicht, es führt nicht dazu, dass ich mich selbst nicht mehr wahrnehmen kann und meine Entscheidungen von den mutmasslichen Wünschen des Gegenübers stark beeinflusst werden.

Immer noch bleibt die Frage, welchen Mann ich mir denn so vorstelle. Wie er sein, und wie er nicht sein muss, darf, sollte. Dieser Antwort habe ich mich wieder ein Stück weiter angenähert.
Ein charmanter Mann, der mir auch nach dem "Korb" noch in den Mantel half, hat durchaus meinen Abend bereichert, allerdings auch meine Vermutung genährt, dass mein Bauch es einfach weiß, bevor ein Wort gesprochen wurde. Irgendwie war er so, wie ich dachte dass er sei, in seiner Zielstrebigkeit aber auch seinem nicht ganz "kampflosen" Aktzeptieren meines Neins.

Die neunte und letzte Erkenntnis des Abends:

Es bleibt alles so wie es ist - ich brauche Zeit, ich kann spontan sein auch im Zugehen auf Menschen, aber ich nehme mir das Recht spontane Entscheidungen wieder zu revidieren.
Der Mann für mich braucht: Geduld, Langsamkeit, Durchhaltevermögen, Zeit. Nur wer es schafft mit Gelassenheit meine Rückzüge zum Nachdenken auszuhalten wird mich vielleicht irgendwann richtig kennenlernen können. Bis dahin ist ein bisschen knutschen und fummeln auf einer SM-Party auch ganz nett - nur mehr ist nicht mein Ding.

Das Fazit des Abends:

Schön wars - das mach ich wieder mal.

Sonntag, Februar 11, 2007

Sammelsurium eines SZ-Jahres

Ziemlich zu Anfang meiner SZ-Zeit, auf der Suche nach der Möglichkeit mich selbst irgendwie, irgendwo zwischen so viel Möglichem einzuordenen, entstand folgender Text, den ich heute noch so stehen lassen kann - mit einer kleinen Abänderung: Ich habe die Führungsposition erhalten.

Softliner

Auf meinem PC befindet sich so die eine oder andere angefangene Geschichte, manche würde als Kurzgeschichte durchgehen, manche sind über Jahre unfertig und weigern sich die Wendung zum Ende zuzulassen. Eine davon befand ich als SZ-tauglich:

Zufallsbegegnung

Etwas über mich und meine Entwicklung in Bezug auf SM gibt es zu lesen unter

Steinige Wege

Nicht alles was ich schreibe ist von tierischem Ernst... ich hab auch einfach nur Spaß, gute Laune und manchmal sticht mich der Hafer.


Das fängt ja gut an

Fast hätte ich

An die Heinzelmännchen der SZ

Definition der SZ-Forums-Unworte

Wunschzettel

Gelegentlich wage ich mich mit einer Frage in den Forumsdschungel. Zwei Diskussionen die auch heute noch lesenswert finde kann man hier nachlesen:

BDSM als Lebenseinstellung, was steht dahinter?

Wider den tierischen Ernst - Sklavenverträge

Gedichte oder so ähnlich

Nein, von Schöpfungshöhe möchte ich nicht reden. Ist ein Text, der in eine andere Form gebracht wird, als in die der fortlaufenden Zeile, schon ein Gedicht?
Insofern sehe ich meine "Gedichte" als Ausdruck komprimierter Gedanken und Gefühle, entsprungen dem Rhythmus des innern Empfindens.


Just smile fake - so what

Die Hoffnung stirbt nicht zuletzt

Mein letztes Wort

Gefühlssplitter

Kontaktanzeige

Nachlese

Monatsdämmerung

Depression

Der freie Fall

Sonntag, Februar 04, 2007

Einzigartig - oder wie?

Du bist wirklich einzigartig!

Hört sich nach einem Kompliment an - aber ist es auch eines?

Du bist wirklich einzigartig sagte mir heute jemand am Telefon, bei einem ersten Telefonat das doch relativ lange dauerte.
Klar bin ich einzigartig, wie jeder - aber das war wohl nicht gemeint. Eher kam bei mir eine gewisse Distanzierung an - ein Rückzug, der sich schon einige Sätzte und Theman vorher ankündigte. Einzigartig kompliziert vielleicht. Einzigartig kompromisslos. Einzigartig wenig pflegeleicht.

Ich habe wohl mal wieder Erwartungen nicht entsprochen, oder Vorstellungen durcheinandergebracht. Manchmal nervt es mich einzigartig zu sein. Immerhin, ich weiß es inzwischen, was jahrelang als diffuses Gefühl im Untergrund schlummerte und das Gefühl vermittelte, du bist anders - irgendwie nicht ganz so, dass andere dich einsortieren könnten. Dabei kommt dann das Wort "interessant" daher und soll so neutral wirken wie es nicht ist. Interessant ist so neutral, dass es schon wieder distanziert. Interessant ist das Paarungverhalten der Steinotter auch, oder die Relativitätstheorie. Interessantes betrachtet man eine Weile, manchmal auch länger, bevor man sich anderen interessanten Themen zuwendet. So mag ich es manchmal weder einzigartig noch interessant zu sein. Dann kommt Sehnsucht hoch doch ganz normal und langweilig zu sein - und es den Menschen um mich herum einfach zu machen.
Die Versuche "simpel" und "normal" zu sein sind gescheitert. Mit den Jahren bin ich vielleicht immer einzigartiger und dabei auch immer "interessanter" geworden - das macht es schwieriger mit Menschen in näheren Kontakt zu kommen - und doch ist es der folgerichtige Weg - nicht der einfache, aber der einzig mögliche.
Somit braucht es wohl meinen Mut diesen Weg weiterzugehen, mit den Unmöglichkeiten die er beinhaltet, mit den Schwierigkeiten und mit der Geduld die er verlangt - und es braucht den Mut eines Einzelnen sich die Zeit zu nehmen näher zu treten um über die Betrachtung des "Interessanten" hinauszugehen.

Warten auf den Einzigartigen.

Samstag, Februar 03, 2007

Umbruchzeiten

Mein Leben ist so geordnet wie durcheinander - oder eher in Erwartung eines Umbruches.

Vor ein paar Jahren hörte ich zum ersten mal davon, dass man ca. die Hälfte der Zeit braucht, die man in einer Beziehung verbracht hat um diese zu verarbeiten und für neues frei zu sein.

Ich glaube da bin ich so langsam angekommen. Es stürzt mich nicht mehr in Gefühle des Eingeschränktsein, wenn ich daran denke mein Leben nochmal mit einem erwachsenen Menschen zu teilen - zumindest nicht mehr sofort. Nach wie vor ist das Gefühl wie dieser Mensch sein müsste diffus und nicht wirklich zu beschreiben - ich denke ich werde es wissen, wenn ich ihm begegne.

Ein Problem bleibt die Zeit, von der ich irgendwie immer zuwenig habe - zuwenig um mich spontan mit diesem und jenem zu treffen - was schon gleich die Vorauswahl trifft, wer überhaupt mit mir in Kontakt bleibt. Vor diesem Hintergrund frage ich mich manchmal ob ich überhaupt die Zeit habe eine Beziehung zu pflegen - und denke auf der anderen Seite, dass wenn sie dann da ist, die Prioritäten sich von ganz alleine verschieben werden.

Mit dem "Suchen" hab ich nach wie vor so meine Probleme, ich mag das Wort schon nicht, suchen ist etwas lästiges - ich praktiziere es regelmäßig mit dem Schlüssel und dem Geldbeutel. Wenn ich das "Partner suchen" lese, dann drängt sich mir ein ziemlich abstruses Bild auf, wie ich durch Fußgängezonen und Kneipen laufe und Männern ins Gesicht oder wahlweise auch auf den Hintern gucke um zu schauen ob sie die richtigen sind.... schwierige Sache, bei meinem Schlüssel weiß ich wenigstens wie er aussieht.
Also nicht suchen - aber rausgehen, präsent sein, das möchte ich schon (erwähnte ich schon das Zeitproblem?) - da auch mir klar ist, dass DER Richtige sicherlich nicht eines schönen Abends an meiner Haustüre klingelt und frage ob ich schon lange gewartet habe.

Nach meiner letzten losen Beziehung ist mir klar geworden, dass mir reiner Kuschelsex nicht reicht - also suche ich jetzt den gleichen Mann wie vorher - aber eben mit ein paar dominant-sadistischen Aspekten. Beim Umherschweifen in virtuellen BDSM-Welten sind nach dem ersten Aspekt (Profile) nicht viel dabei, die nicht gleich durch mein Raster fallen. Vielleicht zu unrecht - da auf einer solchen Plattform sicherlich häufig zuerst die themenbezogenen Vorlieben präsentiert werden. Mir entspricht dies nicht. So banal es klingt, ich möchte mich erst mit dem Menschen unterhalten, für den Mann ein Gefühl bekommen, mit ihm lachen, essen gehen, spazieren gehen, was auch immer. Sexuelle Vorlieben als Small-talk-Thema beim ersten Date finde ich eher daneben.
Wer mich mag oder lieben will oder kann, sollte dies irgendwie nicht tun, weil meine Sexualität zu seiner passt, sondern weil er mich mag, mit all meinen Ecken und Kanten, mit meinen Katzen und meinem Chaos, mit meiner manchmal bleiernen Müdigkeit, mit meinem Kuschelbedürfnis und meiner Kratzbürstigkeit... und mit meiner Sexualität.
Manchmal frustiert mich das - es scheint so aussichtslos. Dann wieder macht es mir Hoffnung Menschen zu sehen, die gemeinsames Glück ausstrahlen, die sich gefunden haben, als sie es nicht erwarteten.
In diesem Sinne lebe ich einfach erst mal mein Leben, so dass es für mich ein gutes Leben ist... und schau mal wer mir vielleicht über den Weg läuft.

Mein Profil in der SZ- Version 2006

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Für den eiligen Leser auf der Suche nach potentieller (Spiel-)Partnerin:

Ich bin nicht auf der Suche nach einem Herrn (Dom/Top/Meister...), diese Begriffe führen bestenfalls zu einem Lachanfall meinerseits - ohne dass ich denen die sich selbst als solches bezeichnen den Ernst absprechen zu wollen - mir ist er nicht gegeben (der Ernst) und das wird sich auch nicht ändern - insbesondere dann nicht wenn solch ein Herr(Dom/Top/Meister...) meint ich hätte nur noch keinen richtigen Herrn(Dom/Top/Meister...)kennengelernt.
Wer meint sich dennoch als Herr(Dom/Top/Meister...) anbiedern zu müssen, dem sei gesagt es gibt eine langsame aber effektive Lernkurve durch die Methode: "Try an Error" - nur zu!

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Verschont mich bitte mit Fragen zu der üblichen BDSM-Nomenklatur. Ich krieg hecktische Flecken und Ausschlag davon, außerdem wird mir speiübel. Fragt mich nicht ob (oder wie) ich devot bin - oder submissiv - spart euch die Anmerkung eine wahre Sklavin würde dies nicht tun. oder sagen. Ein Neigungscheck über das Abfragen von Vorlieben und Tabus entspricht nicht meiner Neigung: inkompatibel! Praktiken sind kein Gesprächsthema für PNs oder den Chat - meine Erfahrungen damit schon gar nicht. Alles von dem du meinst es "sollte" oder "müsste" stößt auf mein NEIN - über ein "könnte" rede ich generell nur bei schon bestehendem Interesse und einem gewissen Grundvertrauen face to face. Alle geschriebenen und ungeschriebenen Regeln der vielfältigen BDSM-Gemeinde sind nett und gut um es Interessierten Nicht-SMern zu erklären - ich brauche sie aber für mein reales Erleben nicht, denn der Maßstab ist nicht der BDSM-Guru sondern mein Empfinden - es passt oder es passt nicht - eine Erklärung ist dafür nicht nötig.

"***Caution: Person tends to strike preventivly. Touching at your own risk"***

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Kann man mich real kennenlernen? Jepp kann man ganz unverbindlich bei einem Stammtisch. Ich trage in der Regel ein, welche Stammtische ich zu besuchen beabsichtige, einer Nachfrage ob ich auch wirklich erscheinen werde steht allenfalls ein aufgebrauchtes PN-Kontingent entgegen

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Meine Top ist hier einzig und allein wegen mir registriert - auf meinen Wunsch (Vielen Dank und Kuss)

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Kontakt ist erwünscht zu: netten Menschen, klugen Menschen, interessanten Menschen, humorvollen Menschen, weisen Menschen, freundlichen Menschen, kantigen Menschen, differenzierten Menschen.....

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Für den/die interessierte/n Leser/in:
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Ich bin....
.... so kann ich keinen Satz anfangen. Ich bin jeden Tag anders

Ich bin... .... Mensch, Frau, Tochter und Mutter, Geliebte und Liebende, Freundin, Nachbarin, Mieterin, Katzendosenfutteröffnerin, Kundin, Kollegin, Bekannte, Autofahrerein, Alleinerziehende und -verdienende, Versicherungsnehmerin, Abbonentin.... soweit ist's wahr.

Ich bin manchmal...
... glücklich oder traurig, sebstbewußt oder selbstzweifelnd, mutig oder zurückhaltend, launisch oder ausgegelichen, ordentlich oder schlampig, mich jung- oder doch schon älter fühlend, Pop - oder Klassikhörerin, im Internet unterwegs, Vieltelefoniererin, voller Sehnsucht oder Freude, zufrieden oder frustriert, undiplomatisch oder zu direkt...... soweit ist's auch wahr.

Ich bin selten oder nie...
... für Versicherungsbetrug zu haben , für ne schnelle Nummer zu haben, alkoholisierte Autofahrerin, ein Frauchen oder gar ein "Devchen", tolerant gegenüber Menschen die auf Kosten anderer leben.... auch das dürfte so stimmen.

Weißt du jetzt, wie ich bin? Ich weiß es nicht!

Was ich hier suche möchtest du wissen? Gute Frage, ich beantworte sie wenn ich es selber weiß, wahrscheinlich hab ich dann gefunden was ich suche.

Das Leben ist oft nicht ein Weg der irgendwo hinführt, sondern ein Labyrinth aus Möglichkeiten und Entscheidungen, Notwendikeiten und Sehnsüchten, Ausblicken und Sackgassen... welcher Weg hindurchführt.. wohl viele - welcher Weg meiner ist lässt sich erst beim Gehen herausfinden

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Wer was zu meiner Einstellung zu SM wissen will, kann im Magazin unter "Verschiedenes" den Artikel "Softliner" lesen.
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Spuren im Sand

verwischt das Meer

Spuren an Dir

die Zeit

gerne würde ich ihr solche Unart

austreiben


(c)THIAMAT 2006 (Veröffentlichung hier mit ihrer ausdrücklichen Erlaubnis.)

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sehnsucht nach irgendwas
wieder zwei abende sinnlos
im chat chaoten abgewimmelt
scham – hab ich das nötig?
mein selbstbild zersplittert
wie ein gebrochener spiegel

ich bin ... ich bin! ich bin intelligent
selbstbewusst, stark, frau.
ich bin voller sehnsucht nach irgendwas
ich bin ... ich liebe oder?
ich verhungere, verdurste, ich sterbe
und zeit rinnt dahin..

suchen? - nein! – NEIN! – ich suche nicht
ich bin monogam
was machst du dann hier ?
fragt nicht nur das bildschirmgegenüber
was machst du dann hier?
fragt ganz leise auch der zweifel in mir.
was machst du dann hier?

was mach ich bloß hier?
ich lass das, ich will das nicht...
stecker raus – den PC angeknurrt!
die Sehnsucht nach irgendwas
steckt ihn wieder ein.
was mach ich bloß hier?

feigheit oder vernunft
vernunft ein alibi für die feigheit?
die sehnsucht nach irgendwas,
sie stirbt noch nach der hoffnung,
der irrsinnigen – ausgerechnet ich
könne sie finden - die erfüllung
der sehnsucht nach allem

in form eines menschen hinter den bytes

©dare_or_not 01/2006
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Gefühlssplitter

Jetzt! – sagst du
Jetzt ist es Zeit.
Zieh dir was Hübsches an für mich

Ja! – sage ich
Ja das mach ich.
Sagt der Kopf dem hoffentlich das Gefühl noch folgt.

Langsam, mit Bedacht
Vorsichtig und sorgfältig
Die Halterlosen und was dir sonst noch gefällt.

Hübsch! – sagst du
Nett siehst du aus
Aber auch ein wenig nach der Schlampe die du bist

Schwarz und groß
Sind deine Augen
Schmeichelnd deine Stimme und ironisch dein Lächeln.

Unsicher, fast fahrig
Zaudernd und zweiflend
Folge ich deinen Anweisungen und räume den Tisch frei.

Schön! –sagst du
Wirklich schön
Dein weißer Po vor dunklem Holz

Jetzt! – spüre ich
Jetzt ist es so weit
Und ein Zittern bemächtigt sich meiner.

Ich will! – jetzt endlich
Folgt das Gefühl
Und ich bin bereit die Phantasie real werden zu lassen.

Erstaunt! – und erleichtert
Scham und Schmerz
Verschmelzen zu Lust und Gier.

Endlich!
Halt mich! – Schlag mich!
Und lass mich ertrinken in dir.

©dare_or_not 03/2006

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Mein letztes Wort


Mein letztes Wort,
du hast es gelesen,
du hast es zerpflückt

Mein letztes Wort
Ist jetzt kursiv
Analytisch zerlegt

Mein letztes Wort
Wollte dich erreichen
Wollte trotzdem lächeln

Mein letztes Wort
Hat dich nicht erreicht
Hast du nicht verstanden

Dein letztes Wort
Lässt mein Lachen bitter
Im Hals stecken bleiben

Dein letztes Wort
Lässt mich resignieren
Lässt mich wütend werden

Dein letztes Wort

Kopf schütteln
Fäuste ballen
Zähne knirschen
Ich formuliere
Ich verwerfe
Ich denke zu schnell
Ich tippe zu langsam
Ich lösche
Ich lächle

Ich denke nach

Über

Mein letztes Wort

Mein letztes Wort
Ich schenk es dir,
Sag du zu diesem Thema
Das allerletzte Wort.

©dare_or_not 07/2006

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Just smile fake - so what?

ich hab mal eine frage...
bin neu hier
mein erster
forenbeitrag

ich wollte wissen
Wann ist der dom....?
Und warum die sub ....?
Wieso nicht auch .....?

Wie bitte?
Warum spinn ich?

Ein fake – na klar,
bloß weil ich was frage?
ah mein profil – ich verstehe
passt nicht zur aussage..

halt nein top a und sub b
ich hab’s frorum gelesen
ihr könnt euch nicht leiden
das hab ich kapiert

was haben die smilies bitte
mit der frage zu tun?
klatschende hände
und nackige hintern
gäb’s diddelmäuse
ich wette,
die hätten hochkonjunktur!

toleranz wird gefordert
„So what“ die lieblingsphrase
klingt eher gleichgültig
als tolerant

jeder der zur umsicht mahnt
sogleich als moralapostel
verschrien.

in randgruppen
gruppiert sich’s am besten
in grüppchen
um die vermeintlich
wahre lehre

ich glaub es ist eher

die ware leere

(c) dare_or_not 01/06

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Kontaktanzeige

ich such dich eine ganze weile schon
ja dich, genau dich

du bist toll
du bist mutig
du bist gierig
du bist unersättlich
du lachst frei raus
du lebst nach Lust und Laune

du bist wie ich – fast
du bist ich – fast

komme her
ich möchte mit dir tauschen

nein meine liebe,
diesmal entkommst du mir nicht
diesmal halt ich dich fest
bevor du mir entwischst
diesmal musst du leben
diesmal kommst du ans licht

ich such dich eine ganze weile schon,
dabei warst du nur einen gedanken entfernt.

lach du nur, ich hab dich schon
grins ruhig breit und glaub mir nicht
glaubst du wirklich ich scherze
und lass dich weiter in meinen träumen
dein unwesen treiben?

©dare_or_not 10/2006

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Alle diese Gedichte (die von mir) stehen auch im Forum unter "Jugendfreie Geschichten und Gedichte" oder unter "Geistreicher Unsinn"

Über mich.. ein Einblick: "Steinige Wege" unter "Wir haben uns gefunden"

Geschichten: "Zufallsbegegnung" unter "Jugendfreie Geschichten"

Wem meine Gedichte oder Geschichten gefallen, der darf sie gerne zum nochmal lesen auf seinen Rechner laden. Wer sie an anderer Stelle veröffentlichen möchte, kann mich einfach fragen. Danke!
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Ich suche nicht – ich suche doch. Die SZ ist keine Kontaktplattform – und sie ist es doch. Wie oben schon steht, so stirbt die Sehnsucht zuletzt – und ein Funken Hoffnung bleibt, DEN einen zu finden mit dem die Seele im Einklang schwingen kann, den der mich mag wie ich bin, mich nicht ändern will, mich liebt, mich begehrt, mit mir lacht, die Schulter zum anlehnen ist, mit mir dem grauen Alltag Farbe abgewinnen kann, mit mir die Ekstase erleben will, der meine Ecken und Kanten kennt und sie mit Gelassenheit erträgt, der mir meine Freiheit lässt obwohl er mich gefangen nimmt.
Er muss kein Prinz sein, nicht auf einem weißen Pferd herangestürmt kommen um mich zu retten, denn ich bin nicht verloren. Er sollte das fehlende Puzzleteil sein, dass mit meinem Puzzleteil zusammen ein harmonische Bild gibt.
Ich suche nicht – denn die Suche gliche der Suche einer Nadel im Heuhaufen. Ich kann nicht suchen, denn es gibt zwar Ausschlusskriterien, aber keine Suchmaske, die die Zahl der möglichen Kandidaten auf ein erfolgversprechendes Maß reduzieren könnte. Ich will nicht suchen – weil Suchen mich unter Druck setzten würde. Ich will lediglich sein, am besten ruhend in mir selbst – und ich will begegnen : Dem den ich nicht suche.

+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+ #+#+#+#+#+#+#+#+ #+#+#+#+#+#+#

Du bist irritiert, weil ich hier den Mann suche, aber eine Top im Profil stehen habe? Richtig so - irritiert sein wirft Fragen auf stell sie einfach.

Wie das wohl mit meiner Bi-Sexualität ist, wer diese Frau ist, und welchen Raum sie in meinem Leben einnimmt, ob ich mich als polyamurös bezeichne, wie ich mir mein Beziehungsgeflecht vorstelle.... alles wichtige Fragen, die dann die wichtigste schon gleich mitbeantworten, nämlich ob du prizipiell damit kannst.